27 Mai 2013

Buchrezension ~ Breathe - Gefangen unter Glas von Sarah Crossan

Titel: Breathe - Gefangen unter Glas
Originaltitel: Breathe
Autorin: Sarah Crossing
Verlag: dtv - Deutscher Taschenbuch Verlag
Preis: 16,95 €
Seitenzahl: 432
Genre: Jugenddystopie
Umschlag: Hardcover mit Schutzumschlag
Webseite: Breathe
ISBN-13: 978-3423760690
Leseprobe:
Fortsetzung:
Breathe - flucht nach Sequoia















K U R Z B E S C H R E I B U N G

Eine Welt ohne Sauerstoff. Alles scheint tot. Unter einer Glaskuppel gibt es nur wenige Überlebende:
Alina, hat sich schon vor Langem den Rebellen angeschlossen, die gegen die Allmacht von ›Breathe‹ kämpfen, und wurde nie gefasst. Bis jetzt ...
Quinn, will als Sohn eines ranghohen ›Breathe‹-Direktors eigentlich nur einen harmlosen Ausflug ins Ödland machen. Bis er dort auf Alina trifft.
Bea, Tochter eines Bürgers zweiter Klasse, wollte den Trip raus aus der Kuppel nutzen, um Quinn endlich für sich zu gewinnen. Doch dann taucht Alina auf ...
Die Begegnung mit Alina verändert für Bea und Quinn alles. Unversehens werden sie zu Gejagten ...


T R A I L E R



A U F M A C H U N G

Das Titelbild ist mir direkt positiv ins Auge gesprungen. Bekanntlich sind Blau- und Orangetöne so wie so ein echter Hingucker, was der Gestalter Max Meinhold auch umzusetzen wusste. Was mir besonders zugesagt hat, war die Kuppel auf der Rückseite und das schlichte Design im Inneren. Es erinnert an klassische Sci-Fi Bücher und konnte das Konzept hinter der Geschichte gut wiederspiegeln. Das Einzige, was mir nicht gefällt, ist, dass man die Models nicht den Charakteren angepasst hat. Das Mädchen auf dem Cover hat eindeutig braune Augen, im Buch werden sowohl Bea als auch Alina (weibliche Hauptfiguren)mit grünen Augen beschrieben. Auch der Mann, der durch das Glas schaut, sieht dem 16. Jährigen Quinn kaum ähnlich.


M E I N U N G

In Breathe – Gefangen unter Glas, verfolgen wir drei Jugendliche durch eine Welt, in der es kein Sauerstoff mehr gibt. Sie leben unter einer Kuppel aus Glas. Der vermeintlich einzige Ort, an dem die Menschheit noch überleben kann. Die Sauerstoffkuppel ist in drei Ringe aufgeteilt. Im ersten Ring – ganz nah an der Kuppelwand, leben die sogenannten Premium Bürger. Sie sind die Einzigen, die es sich beispielweise leisten können zu rennen oder zu küssen, da sie das nötige Kleingeld für den extra Sauerstoff haben. Im zweiten und dritten ring leben die Zweitklasse Bürger. Ihnen ist es untersagt jegliche Aktivitäten auszuüben, die unnötig Sauerstoff verbrauchen.
Am Anfang der Geschichte verfolgen wir die junge Alina. Sie ist eine Bürgerin der zweiten Klasse und gehört einer Rebellenorganisation an, die versucht, die Welt wieder zu beförstern. Als man nach einer vermeintlich gut gelaufenen Mission ihren Partner tot auffindet, weiß Alina, dass die Regierungsorganisation Breathe dahinter stecken muss. Ab diesem Zeitpunkt befindet sie sich auf der Flucht. Bea ist ebenfalls eine Zweitklassebürgerin und erhofft sich, durch eine Prüfung in eine Führungsposition bei "Breathe" einsteigen zu können, um ihrer Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. Heimlicherweise ist sie in ihren besten Freund und Premiumbürger Quinn verliebt, doch dieser scheint nur Augen für die mysteriöse Alina zu haben. Als Quinn Bea zu einem Ausflug außerhalb der Kuppel einlädt, treffen sie auf die flüchtende Alina und werden in etwas hineingezogen, dass ihre Welt auf den Kopf stellen wird.

Ich glaube, das, was mir am Besten an diesem Buch gefallen hat, war die Idee. Eine Welt ohne Sauerstoff und Menschen gefangen unter Glas. Die Umsetzung von dieser Idee allerdings hat mich nicht ganz überzeugt. Die Autorin beschreibt hier eine Welt, die anscheinend durch Naturkatastrophen zu dem geworden ist, was sie jetzt ist. Leider erfährt man nicht, was diesen Sauerstoffmangel verursacht hat und wie die Menschen es überhaupt geschafft haben, diesen „Switch“, wie die Autoren diesem Umschwung nennt, zu überleben. Das Buch ist aus der ständig wechselnden Ichperspektiven der drei Hauptfiguren beschrieben. Eigentlich eine kluge Art die Ortswechsel zu erfassen, trotzdem hätte mir an dieser Stelle ein allwissender Erzähler viel besser gefallen. Die Perspektivansicht hat dazu geführt, dass man viel zu wenig von dem Rest der Welt mitbekommt. Den Charakteren fehlt es eindeutig an Tiefe. Man erfährt nur das Nötigste, um sie als Buchfiguren wahrzunehmen. Ich konnte mich für keinen von ihnen ernsthaft begeistern. Auch sind ihre Beweggründe sehr einfach gestrickt und teils vorhersehbar. Jeder hat seine Rolle: das leidende verliebte Mädchen, der neugierige Junge, die kleine Rebellin. Eine Dreieckbeziehung, die eigentlich keine ist, denn Alina hat an Quinn in keinem Moment auch nur das geringste an Interesse. Angesichts dieser Situation und des nicht vorhandenen Konfliktdes ist der Endbeziehungsstatus schon absolut vorhersehbar. Ein weiterer Minuspunkt und auch einer der Gründe, warum ich Quinn nicht gemocht habe, war, dass der Schreibstil mir überhaupt nicht zugesagt hat. Die Autorin driftet zu sehr in Jugendsprache und Klischees ab. So befinden wir uns in einer Situation, wo Quinn sich die ganze Zeit ermahnt, nicht auf Alinas Hintern zu starren, weil sie ihn, würde sie sich umdrehen, angeblich verprügeln würde. Dabei ist Alina ganz wo anders mit den Gedanken, was weder zur Szene noch zum Konzept passt. Des Weiteren ruiniert die Autorin die wenigen romantischen Momente mit unpassenden Ausrufezeichen und Formulierungen, bei denen ich häufiger den Mund verziehen musste. Auch hat man ständig das Gefühl, als seien Quinn und Bea keine 16, sondern viel jünger, weil sie kleinverliebt und unschuldig daherkommen. Später, als die Figuren dann zu den Rebellen stoßen (oh was für ein Wunder), konnte ich mich zwar in ihre Beweggründe hineinversetzen, wirklich sympathisch waren mir die Widerständler aber nicht. Die unnötige Feindseligkeit mit der sie ihren eigenen Leuten gegenübertreten und wie die Chefin mit ihren „Untertanen“ umgeht, ist alles andere als liebenswert. Manchmal habe ich mir gewünscht, dass einige von ihnen in dieser obligatorischen Freiheitsschlacht umkommen, einfach, weil sie mir als Figuren total egal waren. Von den Führungskräften bei Breathe, die mich im Übrigen kein Bisschen eingeschüchtert haben und ihr Verhalten manchmal echt lächerlich war, brauche ich gar nicht erst anfangen.


F A Z I T

Die Idee hinter dem Buch ist nicht schlecht, und gute Ansätze einer Dystopie waren dabei.
Ich denke, im Großen und Ganzen ist dieser Roman eher etwas für jüngere Leser, da jugendliche ab 16 nicht auf ihre Kosten kommen. Ich hätte mir etwas mehr Tiefgang, sowohl bei den Charakteren als auch bei der Story, gewünscht. Ich hoffe die Ausführung der Charaktere vertieft sich im zweiten Band..

2/5
♠♠♠♠♠
F O R T S E T Z U N G


D I E A U T O R I N
© Andreas Michaelitsianos
Sarah Crossan wurde in Irland geboren und verbrachte den größten Teil ihrer Kindheit und Jugend in England. 1999 machte sie ihren Abschluss an der Universität von Warwick mit einem Diplom in Philosophie und Literatur. Im Anschluss begann sie als Englisch- und Schauspiellehrerin an der Universität von Cambridge zu arbeiten und bemühte sich fortan um die Förderung von kreativem Schreiben in Schulen.
Neben dem Unterrichten arbeitete sie als freiberufliche Redakteurin und Buchkritikerin. 2003 erhielt sie ihren Master in kreativem Schreiben an der Universität von Warwick und widmete sich anschließend ganz dem Schreiben von Romanliteratur.
2010 erhielt sie ein Edward Albee Stipendium und verbrachte den Sommer in Montauk, nähe New York, um ihren ersten Roman ›The Weight of Water‹ zu vollenden. ›Breathe - Gefangen unter Glas‹ ist ihr zweiter Roman.

Mehr über die Autorin auf ihrer Website: www.sarahcrossan.com






1 Kommentar

  1. Sehr schade, dass du es nicht so gut fandest :( Bei mir steht es noch auf der Wunschliste, mal sehen, wann ich es lesen werde, jetzt ist es erst einmal etwas nach unten gerutscht :D Schöne Rezension!
    Ich hab gerade deinen Blog entdeckt und bin jetzt Leserin geworden <3 Vielleicht magst du ja auch mal bei mir vorbeischauen: www.binzis-buecher.blogspot.de

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