18 Februar 2013

Buchcover ~ Unruh der Machtlose





  • Titel: Unruh der Machtlose
  • Format: Kindle Edition
  • Dateigröße: 245 KB
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 84 Seiten
  • Verlag: James Franklins Writing Revolution; Auflage: 1 (16. Januar 2013)
  • Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.

 K L A P P E N T E X T 

Prolog – Der Wunsch und das Messer

Ein Donnergrollen in finsterster Nacht, ein junger Wanderer in kaltem, nassem Gras auf den Knien. Er ist an diesen Ort gekommen, da hier jemand sein soll, der ihm helfen kann. Ein Gott, dessen Macht im Verborgenen liegt, doch grenzenlos ist. Grenzenlos für all jene, denen er sie zuteil werden lässt. Doch gewährt Unruh nicht jedem Dahergelaufenen, an seiner Macht teil zu haben.

Der Wanderer wirft sich unterwürfig zu Boden, die Hände gefaltet, das Gesicht im Dreck. Er spricht Gebete, um dessen Erfüllung er sich selbst keine Hoffnung macht. Und jene Gebete gelten Unruh, auf dass er für ihn eine Tat ungeschehen machen möge.

„UNRUH!“, schreit er in den Sturm. Nichts. „UNRUH!! ICH BIN DEIN DIENER, VERFÜGE ÜBER MICH, DOCH LASS MIR DEINE HILFE ZUTEIL WERDEN!!“ Zum wiederholten Male nichts.

Aus dem Donnergrollen ist nun ein wilder, unzähmbarer Sturm geworden. So wild, dass es selbst den stärksten Mann aus der Bahn werfen kann. Ein Zeichen. Gram und Zorn vermischen sich mit dem Gefühl fallen gelassener Hoffnung. Und mit der Trauer, dass sein Wunsch nun niemals erfüllt werden möge.
Unruh wird ihm nicht helfen.

Beschwerlich kämpft der Wanderer gegen den Sturm an, steigt aus dem Dreck empor, reckt sich mühevoll gen Himmel. Regen peitscht ihm ins Gesicht, wie eine Strafe, die er verdient hatte. Dann lässt der Wind nach. Des Wanderers Blick geht zu Boden, die Schultern lässt er hängen. Alle Hoffnung ist dahin.

Erneut fällt der Wanderer auf die Knie. Diesmal schreit er jedoch nicht, erwartet nichts mehr. Dann dringt eine Stimme in seinen Kopf. Eine dumpfe, grollende, Furcht einflößende Stimme. „Wanderer“, spricht sie. „Wanderer, ich habe dich erhört. Du willst also Diener sein und dem einzig Wahren dienen? Ist das so? Wähle deine Antwort weise.“

Der Wanderer bleibt auf den Knien, in seinem Gesicht, dass nun wieder geradeaus blickt, zeichnet sich nun jedoch wieder die, gerade noch verlorene, Hoffnung ab. „Unruh“, gibt er von sich. „Ich bin dein. Jedoch hege ich einen Wunsch an dich.“

„Ich weiß, Wanderer. Siehe, mich gibt es schon sehr lange und ich weiß, wie die Menschen denken. Sie geben nicht, ohne zu nehmen und sie nehmen nicht, ohne zu geben. Dein Wunsch ist es, junger Wanderer, deine Tat ungeschehen zu machen. Deine grausame, unmenschliche, verachtenswerte Tat.“

Unruh ist überall.

„So ist es. Das ist mein Begehren. Sag, du Gütiger, hilfst du mir?“

Stille. Der Sturm hat sich gelegt. Ein Sonnenstrahl durchbricht das Firmament. Dann spricht Unruh erneut: „Ich werde dir helfen, Wanderer. Was geschah, soll für alle Zeiten vergessen sein. Jedoch, nicht ohne einer Gegenleistung deinerseits.“

Der Wanderer lauscht andächtig.

„In diesen Landen leben sechs Wesen, die ihr Lebenszenit überschritten haben. Sie sollten längstens von der Welt getilgt sein, da sie das Gleichgewicht der Welt stören. Ihr Tod soll deine Erlösung sein.“

Nicht einmal ein Vogelzwitschern ist zu hören. Nichts. Sechs der Wesen sind zu töten, bevor seine grausige Tat gesühnt wird. Wenn er es annimmt, steht ihm ein schwerlicher Weg bevor. Ein Weg, der zu gehen ein Kampf mit dem eigenen Gewissen ist. Doch was er tat, ist schlimmer, als es ein Mord je sein kann, oder auch derer sechs Morde. Also stimmt er zu.

„Ich gebe dir, was du dafür benötigst. Zu deinen Füßen steckt ein Messer im Boden, nimm es und begib dich in die Höhle fünfhundert Fuß geradeaus von dir. Dort ist dein erstes Opfer. Töte es, dann weise ich dich weiter an.


Ü B E R   DEN   A U T O R 

Der 1985 in Fürth geborene Autor Michael Stadelmann (Mike Sanctuary) ist ein Meister der Dramatik.
Seine Geschichten werden Sie zu Tränen rühren
und gleichzeitig werden Sie sich daran erfreuen.
Er war schon in seinen jüngeren Jahren ein Freund
der "großen" Schriftsteller Dante, Goethe und Shakespeare
und das merkt man in jedem seiner verwendeten Worte.
Wenn Sie auch nur ein wenig Interesse an Dramatik haben,
sollten Sie seinen Texten eine Chance geben!
Sie werden es nicht bereuen.

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